Adolf Schleifenbaum war ein sehr erfolgreicher Industrieller im Siegerland. In den 60er Jahren ließ sein Sohn Walter dessen Biografie verfassen. „Meine Kinder, Neffen und Nichten baten mich oft, wenn ich bei Familienfesten von der Zeit im Elternhause am Wellersberg sprach und von der unermüdlichen Regsamkeit meines Vaters erzählte, ich möchte als der letzte noch lebende Sohn […] diese Geschichten für die Nachkommen schriftlich festhalten“, schreibt Walter in einem persönlichen Vorwort.

Ausformulierter Lebenslauf

Was auf den nächsten ca. 50 Seiten folgt, ist ein ausformulierter Lebenslauf, aufwendig recherchiert und mit vielen wirtschaftlichen Zahlen belegt. Es ist auch ein Stück Wirtschafts- und Kommunalgeschichte dieser Gegend. Man erfährt, wie sich Adolf Schleifenbaum in Gerberei und Hüttenwesen engagiert hat, was er für das Eichener Walzwerk, das Bankwesen, die Waldwirtschaft und das Fachhochschulwesen erreicht hat. Auch seine politischen und gemeinnützigen Tätigkeiten werden beschrieben, – alles, was man seinerzeit in der Zeitung hätte lesen können.

Nur über ihn als Charakter erfährt man so gut wie nichts. Was hat ihn umgetrieben, wovor hatte er Angst, was war er für ein Typ? Wie hat er über die Welt gedacht, welche Macken und Schrullen hatte er, wie ist er als Vater gewesen? Und nicht zuletzt: Woran ist er gescheitert, womit hat er sich verrannt, welche Träume hat er nicht verwirklichen können? Der Sohn hat die Aufgabe, über den Vater zu schreiben, in fremde Hände gelegt, ohne die eigenen Erinnerungen zur Verfügung zu stellen. So blieb alles Persönliche auf der Strecke.

Für eine Biografie darf es mehr sein

Für eine persönliche Biografie darf es gern ein bisschen mehr sein. Wenn Kinder und Enkel, wenn sich gar Urenkel dafür interessieren sollen, die vom Urgroßvater nur noch das finanzielle Erbe kennen, brauchen sie Menschliches, an das sie andocken können. Neben der Lichtgestalt auch deren Schattenseiten, neben dem Erfolgreichen auch die Geschichten von dessen Scheitern, wie er etwas immer wieder versucht hat, woran er geglaubt und woraus er Kraft geschöpft hat. Je vielschichtiger ein Mensch sich in der Biografie darstellt, desto interessanter wird die Geschichte für die Nachkommen. Und desto eher können sie sich darin wiederfinden.

Gekonntes Storytelling

Heutzutage gehört gekonntes „Storytelling“ zur erfolgreichen Business-Präsentation dazu. Man weiß auch, dass zu einer guten Story neben einem starken Protagonisten auch eine Zwangslage gehört, aus der sich der Held befreien muss. Wie hat er das hinbekommen? Schon ist ein Spannungsbogen aufgezogen, der die Leser weiterzieht. Ohne Schwierigkeiten und Komplikationen keine gute Story von deren Überwindung.

Erzählen auch Sie Ihre Story! Von Ihren Erfolgen und dem Weg dahin, von ihren Träumen, Irrwegen, Erfahrungsschleifen und Lebenslehren. Ich helfe Ihnen dabei, eine Biografie zu hinterlassen, die Sie als ganze Persönlichkeit lebendig werden lässt.

Haben Sie Interesse am biografischen Schreiben?

Dann beachten Sie auch die anderen “Biografie-Typen” in meinem Blog: Typ 1 – “Ich habe nichts zu erzählen”, Typ 2 – “Ich könnte Bände füllen mit meinen Erlebnissen”, Typ 4 – “Was sollen die Leute denken?”, Typ 5 – “Was bleibt, wenn ich gehe?” und Typ 6 – “Eine Geschichte mit mehreren Erzählern”.