Der zweite Freitag im Oktober ist Welt-Ei-Tag! „Fang mich doch, du Eierloch!“, riefen die Kinder früher fröhlich, bevor sie auseinanderstoben, um sich vor dem amtierenden „Eierloch“ in Sicherheit zu bringen, denn wer angeschlagen wurde, war das nächste Loch.
Was aber ist das, ein Eierloch? Ganz klar, mein Sohn ist eins! Ein Fünf-Eier-Rührei begleitend zum Mittagessen als Kraftsport-Proteinquelle ist keine Seltenheit. Ich bin froh, dass ich die Eier nur kaufen und nicht selber legen muss.

Wie gesund sind Eier?

Als Mutter kommt mir trotzdem die bange Frage: Sind so viele Eier denn gesund? Schließlich sind sie Cholesterin-Bomben! Auf den gefährlichen Cholesterinspiegel scheinen sie jedoch weniger Einfluss zu haben als früher angenommen. Zunächst befrage ich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das ist doch eine Autorität, die Gewicht hat! Sie empfiehlt nicht mehr als zwei bis drei Eier pro Woche. Siehste! „Basis einer gesunden Ernährung sind pflanzliche Lebensmittel. Tierische Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Wurst und Eier können in geringeren Mengen den Speiseplan ergänzen.“ Argumentiert wird allerdings im Sinne einer ausgewogenen, das heißt vielfältigen Ernährung sowie mit den Vorteilen für Umwelt und Klima, wenn man pflanzlichen Lebensmitteln den Vorzug gibt. Das ist so löblich wie schwammig. Ich brauche handfeste Gefahren, wenn ich ein heranwachsendes, muskelbepacktes Eierloch wirkungsvoll bremsen will!

United by eggs

Hilft mir der Welt-Ei-Tag vielleicht weiter? Ganz im Gegenteil! „United by eggs“ ist die Schlüsselbotschaft des diesjährigen Festtags. Eier, so scheint es, können den Weg zum Weltfrieden ebnen, weil sie in allen Kulturen gegessen werden – als ham and eggs ebenso wie als Pfannkuchen, als Schakschuka oder russisch gefüllt mit Kaviar-Dekoration.
„Eier haben die einzigartige Fähigkeit, Familien und Gemeinschaften zusammenzubringen“, heißt es in der Pressemitteilung zum Welt-Ei-Tag. Und noch euphorischer: „Eier haben nicht nur die Kraft, Gemeinschaften zu vereinen, sie sind auch eine ökologisch nachhaltige und kostengünstige tierische Proteinquelle und verbinden Menschen im Streben nach einem gesünderen Planeten.“ Das klingt fast schon religiös.
Eine wissenschaftliche Grundlage dafür wird nicht genannt, aber dafür eine Verheißung, wie es sich für Glaubensfragen gehört: Die Feier des Welt-Ei-Tags „ist eine Anerkennung der gemeinsamen Bindungen, die uns alle durch die universelle Anziehungskraft und die Vorteile von Eiern vereinen“.
Ei-ei-ei! Jetzt sitze ich hier als Rabenmutter, die ihrer eigenen Brut das Ei missgönnt. Da hilft nur eins: Den Jungen so lange Eier essen lassen, bis er zu krähen anfängt. Vielleicht ist das noch vor dem Herzinfarkt der Fall.

Welche Geschichten fallen dir zu Eiern ein? Dachtest du früher auch, die braunen wären die Vollkorn-Eier? Ob hart oder weich, gebraten, gebacken oder gekocht, versteckt oder verfügbar – nimm dir einen Stift und schreib Geschichte!

Und wenn du auf den Geschmack gekommen bist, schau dir meine weiteren biografischen Impulse an. Ebenso gehaltvoll, aber deutlich cholesterinärmer!